Swiss Made – oder wie Qualität zustande kommt

1. November 2022 – Swiss Made ist ein Gütesiegel, das viele positive Emotionen weckt. Es steht für gute Schweizer Qualität. Doch Qualität ist ein abstrakter Begriff. Es gibt sie nur, wenn wir sie leben. Indem wir reflektieren, was wir tun, und bestrebt sind, uns laufend zu verbessern.

Dr. Barbara Fontanellaz
Dr. Barbara Fontanellaz, Direktorin EHB
SFUVET, Ben Zurbriggen

Bei welchem Bäcker kaufen Sie Ihr Brot lieber: Bei jenem, der kostenbewusst seinen Produktionsprozess optimiert? Oder beim Bäcker, der lange daran getüftelt hat, wie sein Ruchbrot eine noch knackigere Kruste und einen noch intensiveren Geschmack erhält, und Ihnen stolz sein neustes Werk präsentiert? 

Wir sind als Land dafür bekannt, dass wir uns nicht mit dem Mittelmass zufriedengeben, wenn es um unsere Produkte und Dienstleistungen geht. Swiss Made – das steht für Qualität und weckt Vertrauen. Hinter dem Label steckt die harte Arbeit vieler Menschen, die zu den Besten gehören wollen. 

Auch wir an der EHB wollen das. Wir sind bestrebt, mit unserer Lehre in der Aus- und Weiterbildung, unserer Forschung und unserer Expertise für die Berufsentwicklung daran mitzuarbeiten, dass die Berufsbildung auch künftig für viele junge Menschen die erste Wahl ist. 

Qualität heisst dabei: Unsere Forschenden arbeiten methodisch nachvollziehbar und ethisch korrekt. Ihre Erkenntnisse stehen dank Open Access allen zur Verfügung. Sie fliessen in unsere Aus-, Weiterbildungs- und Beratungsangebote ein – und damit letztlich auch wieder zurück in die Praxis und in die Gesellschaft. 

Es ist uns wichtig, praxisnah zu arbeiten. Als Hochschule stehen wir aber auch für die Lern-, Lehr- und Forschungsfreiheit ein: Sie ist die Voraussetzung für die Qualität und Zukunftsfähigkeit unseres Bildungsraums. Dank Partizipation und Evaluation können wir uns laufend weiterentwickeln und so auch zur weiteren Entwicklung des Berufsbildungssystems beitragen.

Explizit mit aktuellen Trends in der Berufsbildung beschäftigt sich unser Schweizerisches Observatorium für die Berufsbildung OBS EHB. Mitte November präsentiert es seinen neusten Trendbericht. Dieser ordnet ein, wo unser Berufsbildungssystem im internationalen Vergleich steht, und welche Potenziale und Herausforderungen damit verbunden sind.  

Seit Kurzem sind wir als Hochschule akkreditiert. Das freut uns sehr, doch ausruhen werden wir uns deswegen nicht. Qualität ist nicht das Ziel, sondern – bei allen Standards – ein fortwährendes Suchen und Streben nach dem besten Weg. Dies verbunden mit dem Versprechen, alles dafür zu tun, um möglichst das Beste bieten zu können. Ob es um ein Brot geht. Oder um die Berufsbildung.

Dr. Barbara Fontanellaz 
Direktorin EHB