Mobilität kennt keine Grenzen

1. Mai 2023 – In eine andere Kultur einzutauchen, eine fremde Sprache zu sprechen, neue Menschen kennenzulernen und in einem neuen Kontext zu arbeiten: Das ist enorm bereichernd. Ein Plädoyer für die Mobilität in der Berufsbildung.

Dr. Barbara Fontanellaz
Dr. Barbara Fontanellaz, Direktorin EHB
SFUVET, Ben Zurbriggen

Dieses Praktikum sei das Beste, was ihr im Leben passiert sei, schrieb eine unserer Studentinnen des Bachelor of Science in Berufsbildung vor kurzem aus Brüssel, wo sie für zwei Monate lebte und arbeitete. Das gewohnte Umfeld zu verlassen und an einem anderen Ort mit anderen Menschen den Alltag zu teilen, ist eine besondere und äusserst wertvolle Erfahrung.

Wir können uns dabei neue Kompetenzen aneignen, wertvolle Erfahrungen sammeln und unseren fachlichen und persönlichen Horizont erweitern. Wer – ob kurz oder lang – im Ausland lebt, ist also längst nicht nur beruflich und sprachlich gefordert, sondern lernt auch sozial viel dazu und kann als Persönlichkeit wachsen. Es lohnt sich, diesen Schritt zu wagen.

Breite Unterstützung dafür bietet Movetia. Auch unsere Mobilitätsstelle an der EHB arbeitet mit der nationalen Agentur für Austausch und Mobilität zusammen, um unsere Studierenden, Dozierenden und Mitarbeitenden bei Austauschprojekten zu unterstützen. Nehmen EHB-Dozierende von einem Besuch in Finnland zahlreiche Ideen für ihre Lehrtätigkeit mit, profitieren ihre Studierenden unmittelbar davon.

Mobilität wird aber nicht nur in und durch Bildungsinstitutionen gefördert. Gerade auch grössere Firmen in der Schweiz, die international tätig sind, bieten ihren Lernenden oft spannende Möglichkeiten, um schon in der Ausbildung Auslanderfahrung zu sammeln. Während der Lehre für drei Monate nach Brasilien, Südafrika, China oder in die USA arbeiten zu gehen – das lässt die jungen Menschen in eine völlig neue Welt eintauchen und Sprachkompetenzen «on the job» erwerben.

In der Schweiz haben wir zudem das Privileg, dass wir bereits in den anderen Landesteilen neue Erfahrungen sammeln können. Das vor einem Jahr mit dem Enterprize für innovative Berufsbildungsprojekte ausgezeichnete Projekt SwissMobility ermöglicht es jungen Berufsleuten, nach der Lehre in einem anderen Landesteil zu arbeiten.

Auch wir nutzen den Vorteil unserer sprachlichen und kulturellen Vielfalt. Unser CAS Bilingual unterrichten ist national organisiert und findet mit Kurstagen in allen Landesteilen statt. So sind Mehrsprachigkeit und Interkulturalität für die Teilnehmenden bereits in ihrer Weiterbildung Realität. Auch Job-Begleitungen (Job-Shadowing) an ausländischen Schulen werden in diesem CAS gefördert.

Mobilität kennt keine Grenzen, sondern erweitert unsere Horizonte in jeder Hinsicht. Lassen wir uns für unsere Lernenden und Studierenden davon inspirieren.

Dr. Barbara Fontanellaz
Direktorin EHB